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Den Menschen und Dingen Raum geben…

„Bleibe nicht am Boden heften,

Frisch gewagt und frisch hinaus!

Kopf und Arm mit heitern Kräften,

Überall sind sie zu Haus;

 

Wo wir uns der Sonne freuen,

Sind wir jede Sorge los;

Dass wir uns in ihr zerstreuen,

Darum ist die Welt so groß.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

Beim letzten Mal ging es in unserem Blog um das Phänomen der Zeit. Wir haben angeregt den Menschen und Dingen endlich wieder mit der gebotenen Ruhe, Langsamkeit und damit verbunden Wachheit und Aufmerksamkeit zu begegnen.

Heute soll es – sozusagen als Gegenstück – um die Bedeutung des Raumes gehen.

Den Menschen und Dingen Raum zu geben heißt in unserem Selbstverständnis…

…für und mit unseren Gruppen einen Ort zu gestalten, an dem eine Entwicklung innerhalb der individuellen Persönlichkeiten wie in der ganzen Gruppe möglich ist. Ein solcher Ort sollte aus unserer Sicht sowohl (heraus-)fordernde Elemente beinhalten wie auch allen ein möglichst heimeliges Gefühl vermitteln. An welchen Stellen Herausforderungen beginnen und was notwendig ist, damit sich die Menschen wohl fühlen können ist von Gruppe zu Gruppe, Auftrag zu Auftrag und Setting zu Setting unterschiedlich. Manch einer wird es als eine Herausforderung sehen einmal vom Internet abgeschnitten zu sein und einen Holzofen aus eigenem Antrieb zu betreiben, um es abends warm und gemütlich zu haben. Ein anderer wird die Herausforderung vielleicht darin sehen einmal eine oder mehrere Nächte allein im Wald zu verbringen. Für ihn (oder sie) wird sich dann ggf. ein heimeliges Gefühl einstellen, wenn er sich in seine aus primitiven Mitteln gefertigte Notunterkunft einkuscheln kann. Die unterschiedlichen Bedarfe sind so verschiedenen wie die Persönlichkeiten der Menschen.

…einen Lern- und Entwicklungsort außerhalb des bekannten Alltags der Menschen zu öffnen. Erlebnispädagogik ist bewusst keine Alltagsbegleitung. Der Raum, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an erlebnispädagogischen Aktionen betreten befindet sich außerhalb der eigenen Gewohnheiten. Es ist ein Raum, der von bestimmten Ritualen (wie gemeinsamen Mahlzeiten) strukturiert wird. Eine Fahrt mit erlebnispädagogischem Charakter soll ein Raum für prägende Erlebnisse der Menschen miteinander sein. Der Raum soll verbinden und in Erinnerung bleiben. Dabei geht es nicht um Sensationen, von denen die Zeitungen berichten, sondern um (vermeintlich) kleine Dinge, die teils direkt bei der Begegnung oder auch erst später von den einzelnen Menschen als bedeutsam wahrgenommen werden. Der Raum des erlebnispädagogischen Settings kann helfen das alltägliche Leben positiv zu beeinflussen, während er selbst außerhalb bleibt.

…einen Platz auszuwählen, der den Menschen eine Begegnung mit Lebendigkeit ermöglicht. In der Lebendigkeit der Natur, des Waldes und der Wiesen kann der Mensch einen Blick in den Spiegel werfen und die eigene Lebendigkeit (wieder) entdecken. Auch hier muss wieder erwähnt werden, dass wir einen bewussten Kontrapunkt zur asphaltierten Betonumgebung vieler städtischer Bereiche setzen. Die Menschen sollen die Chance bekommen den echten, natürlichen Boden unter den Füßen zu spüren, das Wasser eines nahen Baches plätschern zu hören und – nach Lust und Laune – planschen zu gehen. Es geht um das Erlebnis rauschenden Windes in den Baumwipfeln und darum frische Luft zu atmen. Und am Abend wird einmal das elektrische Licht gegen die wärmenden Flammen eines von der Gruppe selbst entzündeten Lagerfeuers eingetauscht. In einer solchen Umgebung ist es möglich eine Verbindung zu unserer Mitwelt herzustellen und Lebendigkeit zu erleben.

 

Wir sind überzeugt, dass Menschen, denen auf diese Weise ein Raum gegeben wird sehr gute Möglichkeiten vorfinden, um an Themen des Miteinanders und der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten.

Für alle, die zwischen 7 und 13 Jahre alt sind gibt es aktuell zwei gute Gelegenheiten, um mit uns die Vielfalt erlebnispädagogischer, naturnaher Räume zu erkunden. Probiert es doch einfach aus und nehmt teil an unserem „Schnupperzeltlager“ 24 Hours Outside in Wiesbaden. Oder seid an einem der Termine unseres diesjährigen Sommerwaldlagers im Hunsrück dabei!

Zeit ist Leben

In letzter Zeit sind nur relativ wenige Einträge in unserem Blog erschienen. Dies bedeutet nicht, dass bei uns nichts los wäre. Nur glauben wir nicht, dass unsere Leser gerne über Dinge wie die Gestaltung von Info-Flyern o. ä. lesen wollen. Man möge sich die Flyer dann lieber selbst ansehen.

Daher soll es heute einmal nicht um aktuelle Infos zu unseren Tätigkeiten gehen, sondern um ein Thema, das eine unmittelbare Begründung für unsere Erlebnispädagogik liefert. Es handelt sich hierbei nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung. Es geht um den Ausdruck einer höchst subjektiven Wahrnehmung, die an einem sonnigen Wintermorgen in aller Ruhe bei einer Tasse Tee formuliert wurde. Vielleicht gibt es aber doch Leserinnen oder Leser, die ähnliche Erfahrungen machen…

„Denn Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen.“ So heißt es in Michaels Endes Bestseller Momo aus dem Jahr 1973. In dem Buch wird sehr anschaulich ein kollektiver Irrtum – oder besser: ein kollektiver Wahn – dargelegt. Hauptbestandteil dieses Wahns ist ein krankhaftes Streben nach Selbstoptimierung und einem über allem stehenden Individualismus. Um diese Ziele (vermeintlich) erreichen zu können, versuchen die Menschen im Roman v. a. eines: Zeit zu sparen. Dabei kommen sie nie ans Ziel, sondern erschaffen – im Gegenteil – eine Gesellschaft des Missmutes und -trauens. Eine Welt, in der jeder nur noch an sich denkt, für nichts mehr Zeit hat, keine Sinnhaftigkeit mehr erkennt und darüber krank wird.

Wenn ich einen Blick darauf werfe, was in unserer Welt alles passiert und vor sich geht, so stelle ich mit einigem Erschrecken fest, dass die in Michael Endes Buch aufgezeigte gesellschaftliche Lage durchaus mit der unseren vergleichbar zu sein scheint. Hierbei genügt ein Blick auf meine unmittelbare Umgebung. Da fallen mir Kinder und Jugendliche auf, die dermaßen verplante Terminkalender haben, dass für einfaches Spiel, das aus sich selbst heraus und ohne Planung entsteht, kaum noch Zeit bleibt. Für Jugendliche gilt selbiges in Bezug auf spontane Verabredungen, um schlicht ein paar schöne, entspannte Stunden miteinander zu verbringen. Von Erwachsenen war hier nun noch gar nicht die Rede. Jedoch gilt für diese das Gleiche, allerdings in oftmals noch erheblich schlimmerem Maße. Die heutige Möglichkeit ständig erreichbar zu sein bzw. andere ständig erreichen zu können macht die Gesamtsituation noch dramatischer. Teilweise beobachte ich Jugendliche, die über einen ganzen Abend nur auf ihr Display schauen, um sich dort sekündlich neu gepostete Bilder anzuschauen. Diese Bilder erhalten maximal ein paar Sekunden Aufmerksamkeit bis man sich wieder mit neuem visuellem Material beschäftigen muss. Wenn das Smartphone dann nach langer Zeit einmal beiseite gelegt wird, bleibt nichts als (Inhalts-)Leere. Denn die Zeit sich mit einem der zahllosen Inhalte näher zu befassen hat sich der Jugendliche nicht genommen. Das menschliche Leben hat in unserer westlichen Gesellschaft eine Geschwindigkeit angenommen, bei der ein Mensch unter Beibehaltung seiner Gesundheit kaum noch Schritt halten kann.

Hier kommt unser natur- und erlebnispädagogisches Angebot ins Spiel. In unserer Arbeit bieten wir bewusst Offline-Settings an. Wir begeben uns aus der Hektik der Stadt in ländliches Gebiet. Es ist die Zeit gekommen, in der alle Beteiligten endlich einmal ihre elektronischen Geräte am besten zu Hause lassen, oder zumindest abschalten. Erlebnispädagogik ist bewusst eher langsam. Eines der wichtigsten Geschenke, die wir unseren Gruppen machen können ist das Geschenk der Zeit. In Bezug zum einleitenden Zitat dieses Textes ist es ein Geschenk des Lebens. Dementsprechend gehen wir an Orte in der belebten Natur. Alle haben genug Zeit, um die Lebendigkeit um sich herum zu atmen, zu spüren und zu merken, dass sie selbst ein Teil davon sind. Dieser Umstand, d. h. die Möglichkeit dieser Erfahrung ist übrigens auch unser wichtigster Beitrag zu einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. In einer solchen Atmosphäre, in der noch aktiv selbst angepackt wird, um beispielsweise für eine abendliche Licht- und Wärmequelle in Form eines Lagerfeuers zu sorgen, in der würzige Waldluft geatmet wird und in der man´sich selbst und die Anderen als Menschen entdeckt, die selbst voller Leben stecken, kann effektiv und in Ruhe an den Themen der Gruppe und/ oder des Einzelnen gearbeitet werden. Die genauen thematischen Inhalte geben dabei die Menschen vor.

Die reale Welt ist zum Glück nicht exakt so ist, wie in Momo beschrieben, sondern wesentlich vielschichtiger, abwechslungsreicher und komplexer. Es gibt neben den bereits beschriebenen – und wie ich finde – besorgniserregenden Umständen auch eine Menge guter Ideen, Potentiale und die Welt im Positiven verändernde Dinge. (Das Internet ist hierbei sehr oft ein nützliches Werkzeug). Die Gesellschaft ist insgesamt viel toleranter und allgemein offener geworden. Es gibt reichlich Platz für neue Dinge und innovative Lösungen. Vielleicht wollen Sie bzw. Ihre Gruppe ja einmal Ihr Potential im Rahmen eines von uns gestalteten Settings entfalten?

Zum Schluss sei hier noch auf drei aktuelle Angebote zur individuellen Anmeldung hingewiesen, bei denen wir uns schon aufgrund der thematischen Inhalte sehr viel Zeit nehmen werden:

Macht mit bei unseremOutdoor-Skiller: Firestarter-Workshop, lebt eure poetische Ader in der Natur aus oder begebt euch mit uns im Sommer auf die Initiatorische Jugendwanderung in der Eifel!

 

Hallo, hier bin ich!

Hallo,

mein Name ist Aysin, ich bin 21 Jahre alt und  habe im August letzten Jahres eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin an der Elisabeth-von-Thüringen-Schule begonnen. Vor drei Wochen habe ich mein fünfwöchiges Praktikum bei Insight Outside begonnen und konnte schon viele Eindrücke sowie Erfahrungen sammeln. Da ich privat auch schon an diversen Workshops und Aktionen von Insight Outside teilgenommen habe, war ich mit einigen Methoden und der Arbeitsweise von Insight Outside bereits vertraut. Mein vorheriges Wissen konnte ich in den vergangen Wochen also erweitern und freue mich so auf die verbleibende Zeit und die weitere erlebnispädagogische Arbeit.

Liebe Grüße

Aysin

 

Kinder-Expedition im Gonsenheimer Wald

Am 24. September waren wir nachmittags mit einer Gruppe von zehn Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren im Gonsenheimer Wald auf Entdeckungstour.

Eingebettet in eine die Phantasie der Kinder anregende Geschichte mit Räubern und Trollen begaben wir uns auf eine abenteuerliche Expedition, um die Schätze des Waldes zurück zu holen, neue Wege zu erschließen und eine Menge Spaß zu haben.

Eines der Hauptmerkmale unserer Kinder-Expeditionen ist es, den Kindern im Wesentlichen die Führung zu überlassen. Sie geben stets die Richtung vor, wir begleiten sie und greifen nur ein, wenn Sicherheitsaspekte dies notwendig machen.

Für uns war es besonders spannend zu beobachten, wie sich das Verhalten der Gruppe im Lauf des Nachmittags veränderte. Durch die von uns einleitend erzählte Geschichte waren alle sogleich Feuer und Flamme die Trollschätze des Waldes wiederzufinden und unsere mitgebrachte leere Schatzkiste zu füllen. Zu Beginn blieb die Gruppe auf dem Weg, den wir von unserem Startpunkt aus eingeschlagen hatten. Hier wurden schon einige schöne Sachen gefunden, die bestimmt zum Trollschatz gehörten! Nach einiger Zeit bemerkten die Kinder am Wegesrand eine Mulde. Dies war der Punkt, an dem die Gruppe zum ersten Mal den Weg verließ. Wir fanden hier u.a. dicht beisammen liegendes Holz. Ob das ein Hinweis auf ein Räuberversteck war? In jedem Fall regte dieser Fund unsere Gruppe an, die Expedition mehr in „unerforschtes“ Gebiet abseits der Wege zu lenken. Hier konnten wir viele neue Wege entdecken, mussten gemeinsam dem Dornengestrüpp trotzen und konnten nach und nach unsere Schatzkiste füllen.

Letztlich ging es kreuz und quer durch das Unterholz, wir machten Rast unter Bäumen, es gab Gelegenheit ein wenig zu klettern und viele schöne Dinge in der Natur zu entdecken. Immer wieder kreuzten wir auch den angelegten Hauptweg durch den Wald, der eine direkte Verbindung zwischen Gonsenheim und Budenheim darstellt. Hier waren an diesem Sonntag (wie immer am Wochenende) sehr viele Leute unterwegs. Doch diese folgten eben alle dem vorgegebenen Weg. Keiner von ihnen war so abenteuerlustig wie unsere Gruppe. So kam es, dass wir immer alleine waren, kaum dass wir den Weg wieder verlassen hatten. Die Wildnis ist tatsächlich auch hier keine zwei Meter von den ausgetretenen Pfaden entfernt. Es gibt fast unendlich viele Möglichkeiten neue Wege zu gehen. Diese Erfahrung machten wir an diesem Nachmittag, den wir mit einer letzten Rast am Wendelinusheim beendeten, bevor es dann zurück zum Treffpunkt mit den Eltern ging.

Karte und Kompass-Karawane im Ober-Olmer Wald

Zum Herbstanfang 2017, am Wochenende des 23. und 24. Septembers, begannen unsere auf Eigeninitiative gestarteten Workshops und Mitmachaktionen für die zweite Jahreshälfte. Den Anfang machte unsere erstmalig angebotene Karte und Kompass-Karawane für Kinder und junge Leute. Dieser Workshop stellt eine erste Einführung in den Umgang mit Karte und Kompass dar. Dabei geht es natürlich nicht nur darum in die Karte zu schauen und sich dann theoretisch vorzustellen, wie all die verzeichneten Informationen in der Wirklichkeit aussehen könnten, sondern um die Gelegenheit im Rahmen dieses Workshops unmittelbar selbst zu erleben, wie sich die Landschaft auf der Karte darstellt bzw, dass all die Informationen der Karte tatsächlich in der Landschaft auffindbar sind. Schon allein eine topographische Karte kann mit etwas Übung dazu führen, sich ziemlich gut im Gelände zu orientieren. Nimmt man nun noch einen Kompass als Hilfsmittel hinzu, so können schon bald merkliche Fortschritte bei der Orientierung in Feld, Wald und Wiese gemacht werden.

So vergingen die vier Workshop-Stunden für unsere kleine Navigatorengruppe wie im Flug. Wir fanden unseren Weg von einem Ort zum nächsten im Gebiet des Ober-Olmer Waldes.

Auf der großen Lichtung, einem ehemaligen amerikanischen Militär-Areal und Munitionsdepot, bestimmten wir zunächst ohne technische Hilfe die Himmelsrichtungen und legten zwei Karten der Region mit unterschiedlichem Maßstab aus. Dann schauten wir mit Hilfe des Kompasses nach ob unsere Orientierung richtig war. Wir erklärten dabei die Funktionsweise des Kompasses und lernten viel darüber eine Karte mit Hilfe der Legende zu lesen. Im Anschluß daran ging unsere Gruppe zunächst einen Weg, der an markanten Punkten im Gelände vorbei führte. Nach Erreichen unseres ersten Ziels wurde der gegangene Weg auf dem Kartenmaterial von allen nachvollzogen.

Die nächste Aufgabe bestand darin ohne jegliche Hilfsmittel immer der Nase nach ein gutes Stück in den Wald hinein zu laufen. Nach einiger Zeit machten wir Halt, um nun wiederum mit Hilfe der Karte, dem Kompass und der natürlichen Umgebung ringsum zu bestimmen, wo sich unsere Gruppe in diesem Moment befand. Nach Festlegung des Aufenthaltortes suchten wir uns auf der Karte einen Rückweg aus, in dessen Verlauf wir uns zu verschiedenen Punkten im Gelände navigieren konnten. Zurück am Ausgangspunkt wurde als nächstes der mitten im Wald befindliche „Hügel der Freundschaft“ (im Volksmund auch „Sonnenhügel“ oder „Sonnenberg“ genannt) angepeilt und aufgesucht. Dort gab es eine Rast mit Tee und Keksen, es bestand die Möglichkeit ein wenig zu schnitzen, sich auszutauschen und noch etwas tiefer in das vorhandene Kartenmaterial einzutauchen.

Zum Abschluss war die letzte Aufgabe einen Weg zurück zum Treffpunkt mit den Eltern am Forsthaus zu finden. Mit der im Lauf des Nachmittags gesammelten Erfahrung stellte dies nun kein allzu großes Problem mehr dar.

Für uns war es ein gelungener Auftakt zu unseren Herbst-Workshops! Und so freuen wir uns auf viele weitere Stunden mit euch allen draußen in der Natur!

Sommerwaldlager III: Aktionen

In diesem dritten und letzten Kapitel zu unserem diesjährigen Sommerwaldlager soll es keine chronologische Aufzählung der verschiedenen Aktionen im Sommerwaldlager geben. Viel eher sollen in aller Kürze zwei Aktionen dargestellt werden, die (völlig subjektiv) besonders in Erinnerung geblieben sind.

Zum einen ist da unser mitternächtliches Ritual des „Wolfspfads“ zu nennen. Hier bekamen alle Teilnehmer die Gelegenheit (selbstverständlich auf freiwilliger Basis) alleine einem Pfad aus Lichtern in der Dunkelheit des nächtlichen Waldes zu folgen. Hierzu wurden Windlichter in so großen Abständen zueinander aufgestellt, dass man bei Erreichen eines Lichtes gerade so eben das nächste Licht in einiger Entfernung sehen konnte. Den finsteren Weg zwischen den Bäumen und durch das Unterholz hindurch anzutreten verlangte einiges an Mut, Achtsamkeit und einer gewissen inneren Stille, um den Pfad nicht zu verlieren. Auf dem Weg wurden zwei Sammlungspunkte eingerichtet, an denen die nacheinander startenden Teilnehmer aufeinander warteten. Während alle die meiste Zeit auf sich selbst gestellt waren, war es an einer Stelle auch erlaubt sich durch das Nachahmen eines Eulenrufs miteinander zu verständigen. Bei der Ankunft am Ziel waren alle froh wieder beisammen zu sein und diese Aufgabe gemeistert zu haben.

Zum anderen soll unser Abschlussabend zum Sommerwaldlager 2017 erwähnt werden, der unter dem Motto „Das letzte Feuer“ alle Teilnehmer dazu aufrief sich noch einmal richtig für die Gruppe zu beteiligen. Am Abend sollte einmal über Feuer gegrillt werden. Hier wurde uns (mal wieder) klar, wie vorteilhaft es doch ist mit einer eher kleineren Gruppe unterwegs zu sein. So konnten wir nämlich problemlos auf die verschiedenen Vorlieben beim Grillen eingehen und entsprechend einkaufen.

Bereits am Nachmittag waren aber die meisten unserer Teilnehmer damit beschäftigt verschiedene Sketche für ein abendliches Theaterprogramm zu erarbeiten und zu proben, die Szenen aus den vergangenen Tagen des Sommerwaldlagers darstellten. Alle, die am Abend noch einen Platz in der Ehrenloge ergattern konnte, machten so die Bekanntschaft mit u.a. einer Wandergruppe, einem gefährlichen Polizei-Tiger und einem wunderschönen Sternenelefanten.

Im späteren Verlauf des Abends gab es noch eine ausgiebige Runde Völkerball, das wohl unausgesprochen zu dem Ballspiel des Sommerwaldlagers gekürt wurde. Nach einem letzten gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer beendeten wir nach dessen Herunterbrennen das Sommerwaldlager mit einem abschließenden Feuerspuckritual an dessen Ende wiederum „Das letzte Feuer“ endgültig erloschen war.

Als dritte sehr lebhafte Erinnerung bleibt auch noch jene spontane Aktion, die sich um das Verdienen einer zusätzlichen Portion Schokopudding drehte und bei der eine (vorher natürlich unbenutzte) Windel ebenso eine Rolle spielte wie ein vorher uneingeweihter, aber dennoch einen kleinen Spaß verstehender Zeltplatznachbar. Aber manche Insider dürfen gerne Insider bleiben, auf jeden Fall haben wir gut gelacht!

 

Noch mal vielen Dank an alle! Wir sehen uns zum Sommerferienauftakt 2018 im Sommerwaldlager!

Sommerwaldlager II: Lagerleben bzw. Alltag im Nicht-Alltäglichen

Das Leben in unserem Sommerwaldlager in der ersten Sommerferienwoche war in erster Linie geprägt durch die Tatsache des Draußen-Seins. Und dieses Draußen-Sein gestaltet sich an diesem Ort für alle, die sonst im städtischen oder vorstädtischen Bereich leben besonders spannend. Beim Leben inmitten eines großen Waldstücks direkt am Bach gibt es einfach eine Menge zu entdecken und zu erleben auch ohne dass es ständig ein festes Programm gibt. So war die Möglichkeit zum ungezwungenen Herumstreifen in der lebendigen Umgebung ein offener Dauerprogrammpunkt ohne festgelegte Vorgaben. Auf diese Weise kam es auch zu manch einer Begegnung, etwa mit Fröschen oder auch einer Blindschleiche.

Super war es natürlich, dass wir bis kurz vor Ende des Sommerwaldlagers die einzigen Gäste auf dem Campingplatz waren, wodurch wir auch andere Flächen als die von uns gemietete für beispielsweise Ballspiele oder Bogenschießen nutzen konnten.

Doch zurück zu unserem Lageralltag: Neben einer grundsätzlichen Herangehensweise, die auf viel Freizeit oder auch die Möglichkeit zum Ausschlafen nach einer (wieder mal) kurzen Nacht setzte, gab es im Lager natürlich eine Menge zu tun, um das gemeinschaftliche Leben aufrecht zu halten. So machten wir alle die Erfahrung, dass benutztes Geschirr tatsächlich gespült werden muss, um es wieder verwenden zu können. Die Mahlzeiten müssen gekocht werden (ob am Lagerfeuer oder am Gaskocher), wenn man etwas gegen den Hunger tun möchte. Brennholz muss gesammelt und bearbeitet werden, wenn man es abends hell haben möchte. Und wenn es dann erst einmal schön hell und wärmend brennt, so muss man auch immer wieder darauf achten, dass das Feuer in Gang gehalten wird.

Schon allein auf diese Weise, durch das Übernehmen verschiedener Aufgaben für sich selbst und für die Gruppe vergingen die Tage im Sommerwaldlager wie im Flug.

Klassentraining mit der Hildegardisschule Bingen/ Rhein

Am 29. Mai 2017 begaben wir uns in aller Frühe nach Bingen und bereiteten in der Dämmerung alles für das anstehende Klassentraining vor.

In der Nähe des Hildegardforums entstand das Basislager für die Klasse, die kurz nach 8 Uhr am Treffpunkt war. Wir führten die Gruppe in unser lauschiges Basislager und lernten uns erst einmal im Kreise bei einer Runde Kekse kennen. Während des munteren Austauschs erfuhren wir viel über den Alltag der Schülerinnen in und um die Schule herum. Wir erzählten Ihnen eine Geschichte in der es um Missstände in und um Bingen herum ging und erstellten mit den Schülerinnen zusammen eine Liste mit den negativen Dingen die in Ihrem Schulalltag im Umgang miteinander vorkommen. Um all diesen Dingen etwas entgegenzusetzen und in gutes zu verwandeln brauchte es einer ganzen Reihe von Helden. Wir erprobten die Klasse, ob sie würdig genug sei diese Helden zu sein, in einem Spiel.

Es stellte sich heraus, dass wir es mit 28 Heldinnen zu tun hatten. Wir schickten nun diese Heldinnen zusammen mit ihren Klassenlehrern auf eine Heldenreise. Nach Bestehen der ersten Prüfungen und einem großen stärkendem Picknick, traten unsere Heldinnen die wohl bislang größte Prüfung an, an deren Ende die Verbannung alles Negativen stand.

Darüber hinaus konnten wir der Klasse eine weitere Aufgabe für die nächsten Wochen mit auf den Weg geben, um die aufgestellten guten Vorsätze zu bekräftigen.

Wir wünschen der Klassen viel Erfolg auf ihrem gemeinsamen Weg miteinander und freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen!

Group Leader Level-Up mit der Katholischen Jugendzentrale Bergstraße

Am Samstag, den 29. April durften wir für die Katholische Jugendzentrale Bergstraße einen erlebnispädagogischen Fortbildungstag organisieren, zu dem Gruppenleiter aus Pfarrgemeinden, für die die KJZ Bergstraße zuständig ist eingeladen waren.

Bereits im Vorfeld waren wir mit der Aufgabe betraut einen geeigneten Ort für den Fortbildungstag zu finden. Diesen fanden wir schließlich mit dem Jugendzeltplatz Waldskopf zwischen Birkenau-Löhrbach und Abtsteinach. Dieser Ort bietet ein sehr ursprüngliches, einfaches Setting umgeben von Wald und Wiese, das als Ausgangspunkt für erlebnispädagogische Aktivitäten  für Gruppen bis zu 20 Personen sehr geeignet ist.

Ausgehend von der Überlegung, dass die Teilnehmer vermutlich an Anregungen für ihre Gruppen, Zeltlager und anderen Freizeiten interessiert sein werden, entschlossen wir uns (auch beflügelt durch unsere Workshops zum Thema „Feuer“ und „Outdoor-Küche“) dem Thema „Kochen auf offenem Feuer im Outdoorbereich“ an diesem Tag besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Allerdings sollte auch noch genügend Zeit bleiben, um auch noch einen Team Task sowie verschiedene Spiele im Kreis und im Gelände zu starten.

Nach eingen einleitenden Worten begab sich die Gruppe daran gemeinsam ein Feuer aufzubauen und sich in verschiedenen Techniken zum Entzünden eines Feuers zu üben. Als dies schließlich geschafft war und ein munteres Feuerchen in unserer Mitte brannte, sollte es dem Plan nach an die Zubereitung der verschiedenen für das Mittagessen vorgesehenen Speisen gehen. Doch der Schreck war groß, unsere Tasche mit den Zutaten war verschwunden. Stattdessen fand die Gruppe nach einigem Suchen eine Schriftrolle, die wohl der Teufel persönlich hier hinterlassen hatte. Sollte dies in irgendeinem Zusammenhang mit dem Ort, an dem wir uns befanden stehen? Immerhin gibt es am Waldskopf den sagenumwobenen „Teufelsstein“, an dem der Fürst der Finsternis einstmals festgekettet gewesen sein soll… Jedenfalls waren unsere Zutaten weg, das gemeinsame Mittagessen in akuter Gefahr. In einer wagemutigen gemeinsamen Anstrengung gelang es unserer Fortbildungsgruppe die Tasche mit den Zutaten wieder zu erringen, sodass schließlich doch noch im Topf, in der Pfanne, in Flaschen und auf heißen Steinen gekocht, gebraten und gebacken werden konnte.

Die Sonne hatte sich inzwischen auch endgültig gegen die am Morgen noch vorherrschenden Wolken durchgesetzt, sodass einem gemütlichen Mittagessen an einem lauschigen Platz nichts mehr im Wege stand. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle ein Sonderlob für die hohe Kochkunst ausgesprochen! Von euch lassen wir uns gerne wieder beköstigen!

Zum Tagesabschluss wurden dann noch zusammen verschiedene Spiele gespielt. Insbesondere beim schnellen Rennen auf der unebenen Wiese kamen alle so richtig ins Schwitzen und mussten anschließend erstmal tief durchatmen. Spiele, die im Kreis stehend gespielt werden können rundeten unseren Tag ab, bevor wir noch einmal zu einer letzten Abschlussrunde zusammenkamen.

Vielen herzlichen Dank an die KJZ Bergstraße, dass wir hier sein und arbeiten durften. Wir kommen gerne wieder!

Mainzer Ferienkarte mit Insight Outside

In diesem Jahr ist Insight Outside zum ersten Mal Kooperationspartner der Mainzer Ferienkarte. Und wir legen mit insgesamt 5 Angeboten in der 5. und 6. Woche der Sommerferien richtig los!

An folgenden Terminen finden unsere Angebote statt:

Do 03.08.2017 von 10-13 Uhr Erlebnistag am Mainufer für Kinder und Jugendliche im Alter von 8-14 Jahren

Mo 07.08.2017 von 10-13:30 Uhr Outdoor-Küche für Kinder im Alter von 6-13 Jahren

Di 08.08.2017 von 10-13:30 Uhr Outdoor-Küche für Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren

Fr 11.08.2017 von 10-13:30 Uhr Messerführerschein für Jungen im Alter von 6-12 Jahren

Fr 11.08.2017 von 14:30-18 Uhr Messerführerschein für Mädchen im ALter von 6-12 Jahren

Um an unseren Angeboten teilnnehmen zu können, müssen neben der eigentlichen Ferienkarte sogenannte Teilnahmekarten erworben werden. Diese werden am Samstag, den 24.06.2017 im Haus der Jugend verkauft. Wie der Verkauf geregelt ist und was man alles dafür benötigt erfährt man hier und im Programmheft der Mainzer Ferienkarte.

Nähere Infos zu unseren Angeboten wird es in einem weiteren Blogeintrag von uns kurz vor den Sommerferien geben!