Beiträge
Erste vorsichtige Schritte…
Corona ist zwar noch da, doch wir sind es auch! Es war schön mal wieder draußen zu sein!
Neue Workshop-Termine für den Frühling 2020
Neue Termine für viele Mitmachaktionen. Kommt mit zelten, werdet echte Outdoor-Skiller und habt jede Menge Spaß am Bach und im Wald!
Arbeiten an Schwellen
Immer da, wo wir Neues erleben, wo die eigene Komfortzone endet begegnen uns Schwellen. Die Erlebnispädagogik arbeitet an Schwellen. Sie stellt Settings und Methoden zur Verfügung, um Schwellen bewusst überschreiten zu können.
Auf Klassenfahrt mit Insight Outside
Klassenfahrten stellen ein ideales Format für die erlebnispädagogische Arbeit dar. Insight Outside gestaltet und organisiert Lernorte, die sich positiv auf die Klassengemeinschaft und auf die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern auswirken.
Im Fluss sein
Erlebnispädagogik bedeutet auf eine Art und Weise zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und persönliche sowie gruppenbezogene Themen zu bearbeiten, ohne dass ständig der Blick zur Uhr wandert. Erlebnispädagoginnen und Erlebnispädagogen streben genau deshalb auch stets an, möglichst viel Zeit für eine angemessene Durchführung erlebnispädagogischer Aktionen zur Verfügung zu haben.
Erwachsene mögen sich vielleicht daran erinnern früher mit ein paar Freunden draußen ein Baumhaus gebaut oder einen Staudamm an einem Bach errichtet zu haben. Die Zeit spielte bei solchen Tätigkeiten keine Rolle. Wichtig war nur, das Projekt abzuschließen und mit Leben zu füllen. Die Zeit wurde einem erst dann wieder bewusst, wenn es Ärger von den Eltern gab, weil man mal wieder viel länger als erlaubt draußen geblieben war. Doch der Ärger war bedeutungslos verglichen mit den Erfahrungen, die an solchen Tagen in Gemeinschaft mit anderen gemacht wurden. Man ging auf in der Gruppe, im Tun und in den eigenen Fähigkeiten. Man war voll und ganz im Fluss des Lernens.
Dieser Fluss – im erlebnispädagogischen Kontext mit der englischen Vokabel als „Flow“ bezeichnet – ist es, worauf in erlebnispädagogischen Settings immer wieder gehofft wird, und der sich glücklicherweise auch immer wieder einstellt.
Menschen in Settings der Erlebnispädagogik bzw. von Outdoor-Coachings handeln, arbeiten und erleben im Hinblick auf eine im Vorfeld definierte Zielsetzung. Sie dürfen sich hier ganz auf die Aufgabenstellung(en) einlassen, brauchen i. d. R. selbst keine Uhr. Kein Pausenzeichen unterbricht das Geschehen an einem vielleicht gerade entscheidenden Punkt. Wir machen Pausen nach Bedarf und auch zwischen den Aufgaben bzw. während Reflexionsrunden bleiben wir im Setting. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bleiben in Kontakt mit der Umgebung und es ist für ein stimmiges Ambiente gesorgt, um eine entwicklungsfördernde Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen Menschen zu ermöglichen.
Der Prozess steht während einer Aktion immer im Vordergrund. Wir wissen selbst vorher nicht in welche Richtungen der Fluss fließen mag. An manchen Stellen mag es stürmisch und sprudelnd voran gehen. An anderen Stellen gibt es vielleicht einen zu starken Widerstand, sodass ein neuer Weg gefunden werden muss. Schließlich mag sich der Prozess in ein weitläufiges Becken ergießen, in dem ein ruhiger, aber sehr genauer Blick in die Tiefe möglich wird…
Sich selbst im Flow zu erleben ist der Topzustand im Rahmen von Erfahrungslernen. Ein Rädchen greift ins andere. Man weiß vielleicht noch nicht, wie man letztlich zum Ziel kommt, doch man (er-)kennt den nächsten Schritt schon sehr genau.
Doch der Flow lässt sich nicht auf Knopfdruck herstellen. Manchmal geht es sehr schnell, manchmal dauert es auch etwas länger. Und deshalb benötigt die Erlebnispädagogik Zeit, wenn sie auf eine dem Menschen angemessene Weise wirken soll. Zeit ist Leben, daher benötigt auch das Erleben Zeit. Zeit zum Ankommen, zum Eingewöhnen, zum aktiven Gestalten. Aber auch Zeit zum Innehalten, zum Erkennen und für zwischenmenschliche Begegnungen. So besteht im Rahmen erlebnispädagogischer Settings eine gute Chance schließlich im Fluss zu sein und selbigen zu erleben.
Das Ich und das Lagerfeuer
Ebenso mag es einzelnen Menschen in Gruppen ergehen, die als Team in der Natur gerade eine herausfordernde Aufgabe lösen. Das Team arbeitet im Idealfall gut zusammen, sodass die gestellte Aufgabe mit Bravour gelöst wird. Dennoch gibt es neben den zwischenmenschlichen Abläufen im Rahmen solcher Aufgaben immer eine der Gruppengröße entsprechende Anzahl an Ichs, die sich in dieser Situation befinden. Das eigene Ich, die eigene Rolle in der Gruppe kann so erkannt werden und Parallelen zu alltäglichen Situationen des eigenen Selbst in der Gruppe gezogen werden.
Die beiden geschilderten Beispiele zeigen, dass es in erlebnispädagogischen Settings sehr sinnvoll ist ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben. Denn Erlebtes möchte gut verarbeitet und reflektiert werden. Eine hervorragende Möglichkeit hierfür bieten Versammlungen im Kreis um ein Lagerfeuer. Wenn man am Abend nach einem erlebnisreichen Tag am Feuer zusammenkommt ist ein guter und angemessener Rahmen gegeben, um die verschiedenen Ichs zusammenzubringen. Das Licht und die Wärme des Feuers verbindet die Menschen in der außen dunkler werdenden Welt. Dem Ich fällt es hier leichter sich anderen zu öffnen und offen für andere zu sein. Gleichzeitig erleichtert das Feuer als Element der Transformation Altes los- und Neues zuzulassen. Auf diese Weise entsteht die Chance, dass beim Austausch zwischen Menschen um ein Feuer die (Er-)Kenntnis des Ichs im Anderen erreicht wird. Durch das Erzählen und Hören von Geschichten. Durch einfühlen und gefühlt werden.
Jeder Mensch stellt in seinem Ich eine Ansammlung an Erlebnissen und Erfahrungen dar. Jedes Ich kann denken, fühlen und handeln. Jedes Ich weiß – theoretisch –, dass es von anderen Menschen umgeben ist, die alle ein eigenes Selbst haben, die alle helle und dunkle Seiten in sich tragen. Und die alle sowohl Freude als auch Leid kennen. Manche mehr von diesem andere mehr von jenem. Doch alle sind Menschen, alle sind Ich.
Versammlungen von Ichs um ein Lagerfeuer in einem erlebnispädagogischen Setting bieten die Möglichkeit den Raum der Theorie um dieses Wissen zu verlassen und in einer selbstbestimmten Praxis das Ich im anderen Menschen zu hören, zu sehen und nachzufühlen. Selbiges darf mit dem eigenen Ich in anderen Menschen geschehen. Jeder Mensch, der dies mindestens einmal erlebt hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues und anderes Bild über sich und die Menschen bekommen.
Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit
An scheinbar banalen Zusammenhängen lässt sich Selbstwirksamkeit wunderbar demonstrieren. Auf einer materiellen Ebene kann ein Mensch etwa einen Stuhl nehmen, der eben noch draußen steht und ihn ins Haus tragen. Die Tatsache, dass dieser Stuhl nun seinen Standort wechselt liegt einzig an der Selbstwirksamkeit des entsprechend handelnden Menschen.
Nun mag man dieses Beispiel als belanglos abtun. Es mag auch sein, dass die aus der Selbstwirksamkeit hervorgehende Handlung „Stuhl aus dem Garten ins Haus bringen“ für die Leserin bzw. den Leser dieser Zeilen tatsächlich belanglos – weil vollständig alltäglich und selbstverständlich – ist. Dennoch sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass selbst das profane Beispiel des Hineintragens eines Stuhles aus dem Garten ins Haus für manche Menschen eine hohe Bedeutung und ein wertvolles Erlebnis der eigenen Selbstwirksamkeit sein kann. Man denke hierbei beispielsweise an ein fünfjähriges Kind, das Mama und Papa hilft das Mobiliar vor dem aufziehenden Sommergewitter in Sicherheit zu bringen. Dieses Kind erlebt sich selbst durch den Stuhltransport sehr eindrücklich. Es erfährt, dass es größer und stärker geworden ist, dass es den schweren Stuhl inzwischen heben und tragen kann. Es erlebt seine eigene Wirksamkeit auf das Familienleben, da es seinen Eltern aktiv helfen konnte. Oftmals stellen Kinder nach solchen Taten rückversichernde Fragen an ihre Eltern, ob sie das eben gut gemacht haben. Eine entsprechende Bestätigung oder auch ein von Mama oder Papa selbst initiiertes Lob bestärken das Kind in seiner positiven Erfahrung von Selbstwirksamkeit und lassen es buchstäblich wachsen und gedeihen…
Doch gehen wir an dieser Stelle in der Beschreibung der Selbstwirksamkeit einen Schritt weiter. Wir gehen davon aus, dass jede Tat, jede Äußerung, ja auch jeder Gedanke eines Menschen immer mit menschlicher Selbstwirksamkeit zu tun hat. Diese Selbstwirksamkeit kann sich ganz unterschiedlich zeigen.
Stellen wir uns einmal eine Situation vor, in der ein Jugendlicher im Wohnzimmer mit einem Ball spielt. Irgendwann verfehlt er das anvisierte Ziel, der Schuss geht daneben und trifft die teure Vase im Regal, die entzweibricht. In diesem Fall hätte durch Unachtsamkeit des Jugendlichen – wahrscheinlich ausgelöst durch Unerfahrenheit und einem Mangel an Voraussicht – die Selbstwirksamkeit desselben zerstörerisch gewirkt. Von hier aus hat der erschrockene Jugendliche eine Vielzahl von Handlungsoptionen, die aber alle wiederum erst durch seine Selbstwirksamkeit zu tatsächlichen Handlungen werden (können).
Vielleicht geht er zu seinen Eltern, räumt seinen Fehler ein und kann durch seinen ehrlichen Umgang mit der Situation auf eine milde Reaktion der Eltern hoffen, wodurch sich die Situation schnell und relativ angenehm für ihn auflöst.
Vielleicht weiß er aber auch, mit welchem Kleber die Vase zu reparieren sein könnte. Entsprechende Fähigkeiten hat er sich ggf. schon angeeignet, sprich in das Repertoire seiner Selbstwirksamkeit integriert. Er könnte nun die Situation auf Grundlage seiner eigenen Wirksamkeit bereinigen und anschließend die heile Vase zurück ins Regal stellen.
Es könnte aber auch durch eine Ansammlung an Lügengeschichten und Vertuschungen bzgl. der kaputten Vase gegenüber den eigenen Eltern eine selbstwirksame Rückkopplung auf die eigene Person des Jugendlichen geben. So könnte es (entstanden aus Selbstwirksamkeit) heftige innere Zwiegespräche des Jugendlichen mit dem eigenen Gewissen geben. Schließlich würde die Wahrheit vielleicht doch auf für den Jugendlichen sehr unangenehme Weise ans Licht kommen. Die Eltern könnten wiederum von ihrer eigenen Selbstwirksamkeit Gebrauch machen und die fahrlässige Zerstörung der Vase und das folgende aufgebaute Lügenkonstrukt entsprechend hart sanktionieren. Dies wiederum würde dem Jugendlichen eine breite Auswahl an selbstwirksamen Reaktionen offenbaren…
Dieses Beispiel ließe sich nun in immer feiner werdende Verästelungen von Gedanken, Kommunikationen und Handlungen und der aus ihnen resultierenden Selbstwirksamkeit auffächern.
Darauf wollen wir an dieser Stelle aber verzichten. Es soll hier lediglich darum gehen aufzuzeigen, dass wir alle – Menschen jeden Alters – in unserem Leben ständig selbstwirksam sind. Dieser Umstand scheint aber allzu oft nicht im Bewusstsein der Menschen verankert zu sein. Dafür hören wir zu oft vom sprichwörtlichen „Kleinen Mann“, der ohnehin keinen Einfluss habe. „Was kann ich als einzelne(r) schon ausrichten?“ ist eine häufige, resignierende Frage, die dann zu Nichtstun und entsprechend fehlender Selbstwirksamkeit führt.
Gesellschaftliche Problemlagen sei es innerhalb der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, oder in einem globalen Zusammenhang, oder irgendwo dazwischen lassen sich nur durch das Zusammenspiel von Selbstwirkungen angehen und beheben. Denn auch wenn die anderen Menschen als unüberwindliche Masse erscheinen mögen, so sind sie in Wahrheit doch alle einzelne Menschen. Jeder für sich selbstwirksam, aber auch durch Selbstwirksamkeit der anderen beeinflussbar. Wir erachten es daher für das menschliche Zusammenleben als unabdingbar die eigene Selbstwirksamkeit der Menschen bewusst zu machen. Auf Selbstwirksamkeit und ihre Folgen bereits Kinder und Jugendliche hinzuweisen, und einen verantwortungsvollen Umgang mit Selbstwirksamkeit zu üben. Mit Erwachsenen die Selbstwirksamkeit neu zu entdecken.
An diesem Punkt kommt die Erlebnispädagogik ins Spiel. Sie ist geradezu darauf ausgelegt, dass Menschen ihre Selbstwirksamkeit (wieder) entdecken. Sie fördert Handlungen und Ausprobieren. Sie setzt Impulse zum Finden eigener neuer Gedanken und Erkenntnisse im Spiegel der Natur. Sie lässt Menschen Steine, Stöcke und Gänseblümchen zu persönlichen Konstellationen verbinden, die Bilder von Selbstwirksamkeit zeichnen. Sie lässt Menschen über sich hinauswachsen und zeigt ihnen damit eigene Wirkungen, die sie sich vorher nicht zugetraut hätten. Sie lässt einzelne Menschen in Gruppen den eigenen Beitrag zum Gelingen eines Projekts erkennen. So kann aus erkannter und so benannter Selbstwirksamkeit eine neue Form von Selbstbewusstsein entstehen. Menschen merken, dass ihre Beteiligung Auswirkungen hat und fühlen sich dadurch ermutigt Dinge anders zu machen und zu erneuern.
„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“
Erich Kästner
Erlebnispädagogik unterstützt die Entstehung des Guten, indem sie das stets selbstwirksame Tun der Menschen fördert.
Erlebnispädagogik – ein vielfältiger Rahmen
Im Gegenteil ist es so, dass die Erlebnispädagogik einen Rahmen setzt, der individuell mit Inhalten gefüllt werden kann. Dieser Rahmen wiederum ist selbst nicht starr, sondern stark beweglich und elastisch. Für Insight Outside bedeutet dies, dass der Rahmen immer wieder neu gesetzt werden kann. Die Bedingungen, die für einen Insight Outside-Rahmen notwendig sind, haben wir in unserer Konzeption in unserem Haltungskreis dargelegt. Hinzu kommt die Betonung eines passenden Settings, dass i. d. R. viel Zeit draußen (und dort am liebsten inmitten einer möglichst natürlichen Umgebung) beinhaltet.
Einen entsprechenden erlebnispädagogischen Rahmen unter Anwendung einer ebensolchen Methodik erarbeiten wir sehr gerne für unterschiedlichste Menschen bzw. Gruppen in gänzlich verschiedenen Situationen. Spiel und Spaß in der Natur, herausfordernde Team-Aktionen, in die Tiefe gehende Solozeiten zur Auseinandersetzung mit persönlichen Themen, Ritualarbeit und Erarbeitung eigener Rituale, Zusammenkünfte im Kreis… Vieles ist mit Insight Outside möglich. Deshalb sei auch an dieser Stelle erneut unser wichtigstes Angebot wiederholt: Sprechen Sie uns an und schildern Sie uns Ihr Anliegen. Dann können wir ein für Sie passendes Setting mit entsprechenden Aktionen entwickeln.
Von der individualpädagogischen Einzelfallmaßnahme bis hin zur Großgruppenaktion ist bei uns praktisch alles möglich. Ebenso finden wir einen für Sie passenden Ort. Angefangen beim – vielleicht bisher übersehenen – Fleckchen Natur in Ihrer unmittelbaren Nähe (falls für eine Aktion wirklich nur wenig Zeit und andere Ressourcen zur Verfügung stehen), über ein klassisches Zeltlager bis hin zu entweder spartanisch oder sehr gut ausgestatteten Seminarhäusern in der Natur ist alles denkbar.
Nutzen Sie daher unsere Erlebnispädagogik bzw. unsere Outdoor-Coachings zur angemessenen Bearbeitung Ihrer Themen. Wir freuen uns sehr auf Ihre Kontaktaufnahme.
Lara & Daniel Merz
Am Fort Gonsenheim 80
55122 Mainz
Telefon: (0173) 766 67 69
E-Mail: info(at)insight-outside.de