Die Offene Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde in Mz-Marienborn veranstaltet in Schulferien regelmäßig Ganztagsferienbetreuungen für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Bisher war es immer so, dass offiziell ausschließlich erwachsene Teamer der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in den Betreuungen mitgearbeitet haben. Hin und wieder gab es aber Anfragen von Jugendlichen, die gerne bei den Ferienbetreuungstagen mithelfen wollten. Dies wurde oft auch ermöglicht, doch war es dabei immer völlig unklar, welche Aufgaben ein Jugendbetreuer in Ferienbetreuungen ausführen kann und darf bzw. welche Rechte und Pflichten bestehen.

Daher kam die KiJu im Frühjahr dieses Jahres auf die Idee eine neue Jugendbetreuergruppe entstehen zu lassen und damit verbunden eine eigene Jugendbetreuerebene in Ferienbetreuungen. In diesem Zusammenhang kam Insight Outside ins Spiel, erhielten wir doch den Auftrag an einem Impulstag mit interessierten Jugendlichen im Rahmen eines Jugendbetreuer-Coachings zu arbeiten und ihnen einen „Input“ zu geben. Uns war gleich klar, dass wir den Input-Anteil möglichst klein halten und gemäß unseres systemisch-konstruktivistischen Ansatzes vor allem ein Setting für einen eigenständigen Output der Teilnehmer gestalten wollten. Neben der Aufgabe einen ersten Impuls für ein völlig neues Team zu setzen galt es auch Möglichkeiten zu erarbeiten, wie die neuen Jugendbetreuer mit den erwachsenen Mitarbeitern kooperieren können. Um dies zu erreichen war auch die KiJu-Leiterin als Teilnehmerin am Coaching eingeladen. Es wurde mit Hilfe unseres Insight Outside-Methodenkoffers eine Lernwelt gestaltet, in der die beiden Ferienbetreuungsebenen „Erwachsene Mitarbeiter“ und „Jugendbetreuer“ ihre Zusammenarbeit erproben konnten. Es wurden „Hard Facts“ zu den Ferienbetreuungen ebenso vermittelt wie das Erleben und Ausprobieren von „Soft Skills“ in Sachen Teamwork ermöglicht. Unsere Methodik konfrontierte die Teilnehmer damit Macht zu haben und in leitender Position zu sein (und wie man damit verantwortungsvoll umgehen kann). Wir konnten aufzeigen, dass es sich lohnt vertrauensvoll zu kooperieren. Wir machten gruppendynamische Prozesse körperlich spürbar. Wir boten die Gelegenheit zu erfahren, wie gut es ist, wenn man einander blind vertrauen kann. Und schließlich durfte die Gruppe sich selbst am Lagerfeuer mit besten regionalen Lebensmitteln in Bioqualität bekochen.

Zum Abschluss dieses langen Gründungstages gab es im Gemeindehaus der Evangelischen Gemeinde einen Empfang der neuen Jugendbetreuer vor versammelter Gemeinde verbunden mit einer Urkundenüberreichung durch den Kirchenvorstand. Viel mehr Wertschätzung geht wohl nicht. In diesem Sinne wünschen wir den JuBees, wie sich die Gruppe selbst genannt hat, ab sofort jede Menge Erfolg und Spaß miteinander in den Ferienbetreuungen und abseits davon!